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Mishima und der japanische Geist

Mishima beging nach seinem letzten Roman “Die Todesmale des Engels“ (der Höhepunkt der Tetralogie seiner eigenen Ideologie) mittels dem Seppuku, in der westlichen Welt eher bekannt unter dem Namen Harakiri, Selbstmord. Nachdem er den Roman seinem Verleger überreichte, begab Mishima sich in die Kaserne der japanischen Armee, wo er seine letzte Tat vollzog.

Yukio-Mishima-Romane

Der Verlust des Heeres der Samurais – die in ihrem Herzen den Namen des Kaisers trugen- ist für Mishima eines der ersten Anzeichen der Dekadenz des Japans der damaligen Zeit. Die weiteren Büchern seiner Tetralogie „Im Zeichen des Sturmgottes“ und „Das Meer der Fruchtbarkeit“ handeln gerade von diesen Personen, dessen Einheit im Rahmen des Gesetzes diese Flamme aufrechterhalten.

Der Einfluss der westlichen Welt, nicht nur aufgrund des zweiten Weltkrieges, ist das Symbol der Korruption dieser Epoche. Nicht nur immer mehr Konflikte entstanden, sondern auch eine Faszination und Interesse für ihre Kultur. Die Werke von Mishima sind klar von der westlichen Kultur beeinflusst. Seine eigene Oma war Teil der Aristokratie, die fasziniert von der europäischen Kultur war und er selber lies Werke von Rilke und Oscar Wilde.

Genauso wie die östliche und westliche Welt in seinem Inneren umherschweiften, befasste sich Mishima auch mit den Gegensätzen “Körper-Geist”, “Theorie-Praxis”. In seiner Jugend zählte er zu der Aristokratie und widmete sich eher der Bildung als der Armee. Nachdem er aufgrund einer Tuberkulose nicht im Zweiten Weltkrieg für das japanische Heer kämpfen konnte, fühlte er sich schuldig und schwach. Diese Situation lässt sich verbinden mit dem starken Bedürfnis einer seiner Ideen Realität werden zu lassen. Und um die Theorie in Praxis umzusetzen, fing Mishima an seinen Körper vorzubereiten und zu trainieren, wie er es noch nie zuvor getan hat, womit er sein Alter in eine Art ewige Jugend umwandelte. Die Kritik gegen den Staat und der Armee, die er ideologisch und literarisch gesehen ausübte, wurden zu einem wahrhaftigen Kampf für den er die Schildgesellschaft gründete. Genau wie die Figur Isao in seinem Roman „Im Zeichen des Sturmgottes“ gründete er die Liga der Winde. Auf dieser Weise setzte er sich das Ziel in eine Kaserne der Armee zu gelangen, wo er ein Manifest vorliest mit der Absicht, dass sich das Heer für den Kaiser einsetzt.

Der Seppuku ist für einen Samurai die höchste Ausdrucksweise der Treue zum Kaiser, dem Symbol Japans. Mishima und seine Landsleuten der Schildgesellschaft sahen es als notwendig an, seinen eigenen Körper dem Land zu opfern. Jedoch war das ganze Land nicht derselben Meinung, womit der Kaiser eher in den Hintergrund geriet und eine immer stärker werdende japanische Armee entstand, voller Soldaten ohne Leidenschaft oder jeglichen Ideen. Das Letzte was ihnen übrig blieb war eine Rebellion auf höchster Instanz mit unvorstellbaren Konsequenzen.

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