Seid ihr das stereotype Bild von Barcelona im Kino leid? Das Dokumentarfilm-Festival Miradocs ist wieder in der Stadt und versucht, diesen Blick zu verändern und die Kamera auf das Barcelona der Menschen zu richten, die hier leben. Vom 14 bis zum 23 Januar präsentiert Miradocs 2015 in dem Casa Elizalde (C/Valencia 302) einen alternativen Blick auf eine Stadt, die berühmter ist für ihre Besucher als für ihre Einwohner. Von dem Export des touristischen Modells von Barcelona bis zum Nachbarschaftlichen Kampf des Viertels Barceloneta, werden bei der 5ten Ausgabe dieses Dokumentarfilm-Festivals von Dienstag bis Freitag immer um 19:30 bei freiem Eintritt Filme gezeigt.
Einer der Höhepunkte der Filmreihe ist die Meisterklasse des Produzenten und Regisseurs Lluís Miñarro am 20 Januar mit dem Titel Com dir-te adéu. Jeder Film wird von der Präsentation und Diskussion mit dem jeweiligen Regisseur begleitet. Die Regisseurin María Aguilera Reche wird Miradocs 2015 mit ihrem Dokumentarfilm A un dólar, a und dólar! über die internationale Wirkung des touristischen Paradigmas von Barcelona eröffnen. Am 15.01 werden die Produktionen Huellas de ausencia und Mala Llet gezeigt und vorgestellt durch die Schule für Film und audiovisuelle Medien von Katalonien (ESCAC). Beide Filme thematisieren familiäre Beziehungen.
Am Freitag, den 16., kann man die Doku El barri s´ha de defensar, einen Retrospektive des nachbarschaftlichen Kampfes der Bewohner des Viertels Barceloneta vom vergangenen Sommer sehen und am 21. präsentiert der Regisseur David Batlle seine Filme A conserveira und Port Trade Portrait, über eine Konservenfabrik und den alten Hafen von Barcelona. Die Schauspielerin und Regisseurin Sílvia Munt wird das Miradocs 2015 mit dem Dokumentarfilm Mones com la Beckly schließen. Der Film, 1972 geschrieben und realisiert von Joaquim Jordà und Nuria Villazà, folgt den Spuren eines Schimpansen mit dem Namen Becky, der anfangs als gutmütiges Tier gezeigt wird um sich später in eine aggressive Bestie zu verwandeln. Außerdem gibt es als Neuheit bei diesem Festival die Verleihung des Miquel Porter-Preises für den besten Dokumentarfilm des Festivals, um die Arbeit der Cineclubs und der nicht professionellen Produktionen zu würdigen.
Wenn ihr Barcelona in diesem Zeitraum besucht, dann solltet ihr euch das Dokumentarfilm-Festival Miradocs auf keinen Fall entgehen lassen. Ein regionaleres Barcelona erwartet euch hier!