In mehr als einer Hinsicht könnte man meinen, dass die Vergabe der kontroversen Planeta Preis der Beginn der Literaturzeit in Spanien ist. Schon seit über mehr als 58 Jahren beschloss der Herausgeber Juan Manuel Lara diesen Preis ins Leben zu rufen, um spanische Schriftsteller zu unterstützen, obwohl viele monieren, dass es sich hierbei nur um eine Strategie des Verlags selbst handelt, um die Verkaufszahlen des prämierten Buches anzukurbeln.
Dies hat schon zu vielerlei Intrigen und Gerüchten über im Vorfeld vereinbarte Preisvergaben geführt, die schon den Ausgezeichneten in puristischen Literaturkreisen schon oftmals diskreditiert haben, obwohl diese Kritiken niemals die Verkäufe des prämierten Buches negativ beeinflusst haben. Man könnte sogar sagen, dass jedes Buch, dass mit dem Planeta Preis prämiert ist, viel erfolgreicher ist, als der gemeine Durchschnitt der verkauften Bücher in Spanien, so dass sie Monate lang in den Bestseller-Listen zu finden sind. Deswegen werden sie auch mit 601.000 Euro dotiert, so dass es sich um eins der begehrtesten Preise überhaupt handelt.
Polemiken beiseite, es gibt auf jeden Fall Jahre in denen man die Qualität des Gewinners kaum bestreiten kann, und das gilt auch für die diesjährige Verleihung, die gerade in der katalanischen Hauptstadt gefeiert wurde und die den barcelonesischen Schriftsteller Eduardo Mendoza prämierte. Obwohl es nicht gängig ist, so ist dies das erste Mal, dass der Preis an ein sehr schwieriges und ambitioniertes Werk geht. Im Jahr 2007 war der Gewinner hingegen Juan José Mijás mit seinem Werk „El mundo“, einem der interessantesten und grandiosesten Schriftsteller Spaniens, der das Jahr darauf auch gleich den prestigereichen Preis der Nationalen Narrativen einheimste.
Was dennoch kurios ist, ist dass Rina de gatos. Madrid 1936, der Gewinnerroman, der vom spanischen Zivilkrieg handelt in der spanischen Hauptstadt spielt. Komisch deshalb, weil Eduardo Mendoza seit seiner Erscheinung im Literaturfeld mit Büchern wie La verdad sobre el caso Savolta ( das 1976 den Kritikpreis gewann) ein großer Chronist Barcelonas ist, die auch die Protagonistin eins seiner berühmtesten Romane La ciudad de los prodigios (1986, Ciudad Barcelona Preis 1987. Bester Roman in dem Magain „Lire“ Frankreich, 1988) ist, der sicherlich auch sein beliebtestes Buch ist.
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Paul Oilzum
Mendoza ist auch Autor des Buches Barcelona Modernista, das er mit seiner Tochter verfasst hat, und eine Annäherung an die faszinierende Kunstbewegung ist, die die Stadt zwischen 1888 und 1914 erlebte, und das auch ein wundervoller Stadtplan der interessantesten Orte und Appartments in Barcelona ist, und somit wirklich zu einer Reise in diese aufregende Stadt anreizt.