Jamie Shovlin ist von dieser feinen Gradwanderung zwischen der Realität und der Fiktion, dem Gedächtnis und der Geschichte fasziniert. 1978 in England geboren, hat dieser Künstler seine erste Ausstellugn 2004 eröffnet und hat sich seitdem weltweit mit seinen komplexen und konzeptuellen Werken, einen Namen gemacht, die von weltberühmten Sammlern wie Charles Saatchi gekauft werden.
Eine seiner bekanntesten Arbeiten ist „Naomi V. Jelish“ aus dem Jahr 2001, ein großes und Detailliertes Archiv mit Zeichnungen und Zeitschriftausschnitten eines 13jährigen Mädchens, das angeblich unter sehr dubiosen Umständen verschwand. Ein Werk, das nicht nur wegen seiner dunklen Geschichte Aufmerksamkeit erregt, sondern auch weil sich im Nachhinein herausstellte, dass es sich um einen Schwindel handelte, eine vom Künstler selbst inszenierte Fiktion.
Und dieses Spannungsfeld zwischen Realität und Mythos hat den Künstler schon immer magisch angezogen. Die Fähigkeit des Menschen die angebliche Realität mit den absurdesten, oder idealistischen Geschichten zu umschmücken, ist eigentlich der Ursprung aller Identität, sei es kulturelle, soziale oder politische Identität. Und so arbeitet sich Shovlin an seine eigene Kunst heran, und zwar in dem er sich auf die Konstruktion einer Fiktion beruft und dabei auf Materialien und Medien wie das Video, die Fotografie und den Text zurückgreift, um deutlich zu machen, dass Geschichte und Gedächtnis aus demselben Material gemacht sind: der menschlichen Vorstellungskraft.
Am 26 Oktober hat das MACRO in Rom die Ausstellung „HIker Meat“ eröffnet, in der Shovlin seine neuesten Arbeiten zeigt.
Mehr Information unter: http://en.macro.roma.museum/mostre_ed_eventi/mostre/jamie_shovlin_hiker_meat
Heloise Battista
Miete Appartments in Rom denn bis zum 6. Februar hast du Zeit diese außerordentlich interessante Ausstellung im MACRO in Rom zu besuchen, und deine Wahrnehmung der Realität in Frage zu stellen.
Übersetzt von: Heloise Battista