Anlässlich der 150 Jahrfeier der Einigung Italiens, hat der bekannte Künstler, Kritiker und Kurator Germano Celant eine Veranstaltungs- und Ausstelungsreihe organisiert und kuratiert, die ein Hommage an die „Arte Povera“ sind, eine der italienischen Bewegungen die auf entschiedene Weise die künstlerische Kreativität nach dem zweiten Weltkrieg voranbrachte.
Diese Richtung, die auf nationaler und internationaler Ebene gegen Ende der 60er bekannt wurde, gründete auf der Umsetzung von Werken die Medial wirken unter der besonderen Beachtung der Materialien, die, wegen ihres geringen ökonomischen Wertes als „Povre“ (arm) eingestuft wurden. So wurde glas benutzt, Holz, Felsgestein, Metallschilder, Kohle und anderes mehr. Die einzige Regel war, dass die Materialien sehr einfach zu beschaffen waren und dass daraus ein Kunstwerk kreiert wurde – mit seinem eigenständigen Wert – ausgehend von etwas das eigentlich Abfall ist.
Der Grund war eine metaphorische Flucht aus dem Kreislauf der Kunstvermarktung und der Wille in eine andere Richtung fortzuschreiten, wobei die Umsetzung der Objekte, die eine Distanz zum Betrachter generierten, vermieden werden sollte. Stattdessen sollten Stücke entstehen, die den Betrachter zur Interaktion einluden. In diesem Sinne hatte die Arte Povera einen sehr engagierten Inhalt in auf einem sozialen Level, da sie eine starke Kritik an den Massen Medien laut werden ließ, genau wie die Bilder der Reduktivisten und die Hervorbringungen der seriellen Pop Art oder der Minimalismus dies ablehnten. Aus diesen Gründen gilt die Arte Povera als eine Kunst, die ein interessantes Extrem auf einem operativen Niveau darstellt und die zudem durch ihre starkes Selbstbewusstsein in der Spontanität des kreativen Schöpfungsaktes hervorsticht wie auch durch den Willen die utopische Dimension für die künstlerische Schöpfung zurückzugewinnen.
Bis zum 8. Januar kann man im Museum Maxxi in Rom die Ausstellung „Hommage an die Arte Povera“ sehen, die von Germano Celant organisiert und kuratiert wurde, der Kritiker und Kurator, den man das erste Mal für dieser besonderen künstlerischen Leistung Italiens unter dem Terminus „Arte Povera“ herangezogen 1967 hat (für den Katalog der Ausstellung „Arte Povera – mi Spazio“). Die Ausstellung im MAXXI präsentiert zwei große Installationen von Jannis Kounellis Und Gilberto Zorio, die über das Werk „Skulpturen der Lymphe“ von Guisepe Penone miteinander kommunizieren, die ein Stück der ständigen Ausstellung ist. Das Werk von Kounellis (in der ersten Etage) ist eine große Installation, die sich aus aufgetürmten Abfallmetallschildern ergibt. Auf der anderen Seite bietet Zorio eine auf den Raum abgestimmte Installation an (die genau auf den ihr zugedachten Ort passt), die „Canoa Roma“ heißt. Zu guter Letzt fasst die „Skulpturen der Lypmhe“ von Giuseppe Penone die gängigsten Beweggründe der Arte Povera zusammen: das Vermitteln eines Dialoges zwischen den künstlichen und den natürlichen Elementen.
Für mehr Informationen: http://www.fondazionemaxxi.it/?p=11748
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Übersetzt: Mara Maroske