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Als die Franzosen noch Realisten waren

Früher waren Sie als Romantiker bekannt, die Zuflucht in der Idealisierung der Natur und der Introspektion suchten, indem sie einzelne Menschen verloren in den Bergen oder das Meer beobachtend malten. Die Einsamkeit und das Transzendentale gehörten zu den Lieblingsthemen. Nach der Französischen Revolution (1848) veränderte sich die Stimmung: die Künstler, Maler und Schriftsteller fanden die Schönheit in den Details des armen Alltaglebens. Die Kunst ließ politische Themen links liegen und konzentrierte sich auf die gesellschaftliche Realität, wodurch sie sehr oft banal, grob, aber sehr realistisch wurde. Egal was aus dem wirklichen Leben, sogar eine Beerdigung, einfach alles war für die Künstler von hoher Bedeutung.

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Die Veränderungen, die die französische Gesellschaft Mitte des 19.Jahrhunderts durchlebt, erklären diese neuen Besorgnisse: die Bourgousie ist der Herrscher, es gibt viele Arbeiter und Bauern, Kinder, Frauen, die Tag und Nacht arbeiten, die Armut dominiert… Aber deshalb leidet die künstlerische Kreation nicht. Ganz im Gegenteil.

Eines der beeindruckendsten Kunstwerke ist “Die Beerdigung von Ornans” (1851) von Gustave Courbet. In diesem Gemälde ist die Vision der Realität sehr objektiv, die horizontalen Linien der Landschaft und der Menschenmenge dominieren und stehen im Gegensatz zu der Vertikalität des Kreuzes und der Tiefe des Grabloches im Vordergrund. Die Menschenmenge ist aufgeteilt nach bestimmten Gruppen, die Religiösen befinden sich auf der linken, die mittelständigen Frauen und Männer auf der rechten Seite des Bildes. Der Hund symbolisiert die evolutionäre Stärke des menschlichen Wesens. Die Farben sind sehr Realitätsgetreu, sowie die ganze Atmosphäre: alles ist sehr realistisch, nichts entspricht der Phantasie.

Das Gemälde “Das Angelusgebet” (1859-1860) von Jean-François Millet gehört sicherlich zu den berühmtesten Kunstwerken des Realismus. Salvador Dalí liebte es und kreierte verschiedene Versionen von diesem einzigartigen Bild, von denen zwei in seinem Haus Port Lligat in Katalonien zu bestaunen sind. Dalí interpretierte es nicht als Darstellung von Landsleuten, die vor der Kartoffelernte beten, sondern vor einem Korb, in dem ein Baby schläft. Einfach surrealistische Halluzinationen, die absolut nicht im Interesse der Realisten stehen!

Honoré Daumier ist ein weiterer wichtiger Künstler dieser Bewegung. Seine Malereien, Lithografien und Karikaturen spiegeln diese arme Sicht über die Realität wieder, mit den dunklen und traurigen Farben und gesellschaftlichen Themen wie Schachspielende Männer, usw..

In der Literatur gilt Victor Hugo als wahrhaftiger Meister des Realismus. Bestimmt haben Sie das Buch „Die Elenden“ gelesen. Dieser Roman zeigt uns die Realität von Nordfrankreich, die sehr kühl, armselig und menschlich wirkt. Die Besorgnisse um die menschliche Natur, die Psychologie, die Reaktionen, Verhaltensweisen…einfach alles wird beobachtet und festgehalten. Das Schlechte der Gesellschaft wird verurteilt und das Banale verehrt.

Wenn Sie Ihren realistischen Beobachtungssinn testen, und nicht so verrückt und phantasievoll wie Dalí durch die Gegend laufen wollen, sollten Sie einen echten aber zugleich traumhaft wirkenden Ort besuchen: Venedig, die romantischste Stadt Italiens. Man muss nicht immer nur träumen, denn auch die Realität kann wunderschön sein. Begeben Sie sich mit Ihrem Liebling auf eine spektakuläre Entdeckungsreise und mieten Sie sich die kostengünstigen und komfortablen Appartments in Venedig.