Besondere Momente der Filmfestspiele von Cannes

In diesem Jahr wird das Festival zum 68 Mal stattfinden und zum ersten Mal wird es nicht einen, sondern zwei Jurypräsidenten geben. Die Brüder Joel und Ethan Coen, die 1991 mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurden. Ein historisches Ereignis in Cannes und die Brüder Coen sind selbst Teil der Filmgeschichte. Offiziell ist Joel der Regisseur und Ethan der Produzent, aber beide sind Drehbuchautoren. 2015 werden außerdem 120 Jahre der Erfindung des Films durch die Brüder Lumière gefeiert. Das Festival möchte in diesem Jahr besonders die „Brüder des Kinos“ hervorheben, die mit ihren Werken die Filmgeschichte bereichert haben. Neben den Brüdern Coen wurden 1977 auch die Brüder Taviani und 1999 und 2005 die Brüder Dardenne mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. In diesem Jahr erhielt wurden in Cannes von 1854 eingesandten Filmen 49 in die offiziellen Auswahl aufgenommen.

Die glamourösen Internationalen Filmfestspiele von Cannes haben große Filmtalente bekannt gemacht und das Festival gilt als Trendsetter und Sprungbrett. Mit den Jahren gab es Kontroversen, Extravaganzen und Rebellionen, die zum Teil der Geschichte des wichtigsten Festivals der Filmindustrie geworden sind.

Wir erinnern an einige der Momente, welche die Geschichte der Filmfestspiele geprägt haben:

Der Badeanzug von Borat

Jeder erinnert sich an den Badeanzug des Briten Sacha Baron Cohen, der 2007 hier in diesem Anzug wie die Figur aus seinem Film Borat über den roten Teppich lief. Er spazierte mit dieser extravaganten Badehose durch die Stadt und hat sich damit am Strand auch unter die Badegäste gemischt.

Der Gepard von Claudia Cardinale

1963 konnte man die Italienerin Claudia Cardinale sehen, wie sie den Strand von Cannes mit einem Geparden entlang spazierte um ihren Film Il Gattopardo zu bewerben. Ohne Zweifel einer der ersten rebellischen Momente in der Geschichte des Festivals.

Die Proteste im Mai 68

1968 wurde das Festival aufgrund von Studentenproteste, die in den Pariser Universitäten aufkamen, abgebrochen. Drei Tage nach Beginn des Festivals protestierten Studenten gegen die Filmfestispiele. Viele Regisseure, unter ihnen Roman Polanski und Jean-Luc Godard, unterstützten die Studenten und zeigten ihre Solidarität, indem sie den Abbruch des Festivals forderten. Die Filmfestspiele von Cannes wurden in jenem Jahr abgebrochen, nachdem Polanski, Vitti und Malle von ihrer Funktion als Jurymitglieder zurückgetreten sind.

Der Bikini von Brigitte Bardot

Im Jahre 1953 war die Französin Brigitte Bardot während des Festivals in einen Bikini zu sehen und verursachte Aufruhr im Publikum. Frauen in aller Welt begannen mit dem Tragen von Bikinis, als Protest gegen Machismus und die konservativen sozialen Normen. Die Bikini-Mode verdankt Brigitte Bardot einen großen Teil ihres Erfolges.

Steven Sonderbergh, der jüngste Regisseur

1989 wurde der US-Amerikaner Steven Sonderbergh für seinen Film Sex, Lies and Videotape mit gerade einmal 26 Jahren als jüngster Filmemacher mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Der Film wurde zu einem großen kommerziellen Erfolg und heute ist der Regisseur einer der weltweit renommiertesten Filmemacher.

Der Triumph von Fahrenheit 9/11

2004 wurde der US-amerikanische Regisseur Michael Moore für seinen Dokumentarfilm Fahrenheit 9/11 mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Der Film über die Attentate des 11. September 2001 sorgte für viel Diskussion, indem er die Politik der US-Regierung unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush kritisierte.

Irreversible, der Film der Spuren hinterließ

Als im Jahre 2003 der Film Irreversible mit der italienischen Schauspielerin Monica Belluci präsentiert wurde, fielen aufgrund der expliziten Gewaltdarstellung des Films bei der Vorführung im Kinosaal drei Personen in Ohnmacht. Einer der kontroversesten Momente der Geschichte des Festivals.

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